Jugendschutz im Karneval: 70% fallen bei Testkäufen durch
Veröffentlicht: Mittwoch, 05.11.2025 13:12
In Köln sind Stadt und Polizei kurz vor Karneval wieder mit minderjährigen Testkäufern unterwegs. Die Studenten der Hochschule des Landes sollen versuchen in Geschäften, Kiosken oder Gaststätten und Drogerien an Alkohol, Lachgas oder Tabak zu kommen, obwohl sie dafür noch zu jung sind.

In fast 70% der Testkäufe in den letzten Wochen waren die Minderjährigen erfolgreich, sagt die Leiterin der Gewerbeabteilung Anne Siep:
Viele berufen sich natürlich darauf, dass sie das nicht erkennen konnten, weil die Jugendlichen zum Teil auch älter aussehen. Gerade an Karneval gibt es die Ausrede, dass man das mit der Verkleidung nicht erkennen konnte. Manche fragen sogar nach dem Ausweis und händigen dann trotzdem den Alkohol aus. Die Begründungen sind sehr unterschiedlich.
Einer der Testkäufer ist der 17-jährige Dennis, seinen echten Namen will er aus Eigenschutz nicht nennen. Er kam bei den Tests gleich bei den ersten drei Versuchen an Wodka, Tabak und Lachgas:
Es ist jedes Mal wieder anders und teilweise auch erschreckend, wenn man abends unterwegs ist und dann jeder Testkauf ein Treffer ist. Das macht einem auch Angst: Zum Beispiel, wenn man jüngere Geschwister hat, zu wissen, dass die alles bekommen könnten.
Die Testkäufe gibt es in Köln seit dem 11.11.2024. Auch in den nächsten Tagen und bei der Sessions-Eröffnung am Dienstag soll weiter getestet werden, ob sich alle im Sinne des Jugendschutzes korrekt verhalten. Bei Verstößen drohen Strafen von zunächst mehreren hundert Euro. Je häufiger Verstöße festgestellt werden, umso teurer wird es.


