Kreis-Jägerschaften: Probleme in Bergischen Wäldern

Waschbären, Nilgänse, Nutrias - sie alle sind in Rhein-Berg und Oberberg eigentlich nicht heimisch, verbreiten sich aber in den Bergischen Wäldern seit Jahren. Mit der wachsenden Population wachsen auch die Probleme, die diese invasiven Arten mitbringen immer weiter. Das sagen die Kreis-Jägerschaften bei uns im Bergischen.

Bergische Landschaft

Im Oberbergischen hat sich der Waschbär in den letzten beiden Jahren verdreifacht, auch im Rheinisch-Bergischen steigt die Zahl. Wurde 2005 noch keiner hier gesehen, haben Jäger im vergangenen Jahr schon fast 150 geschossen. Invasive Arten zu bejagen sei wichtig, denn die Natur ist auf sie nicht auslegt. Nilgänse zum Beispiel seien sehr aggressiv und hätten die heimischen Enten nahezu komplett vertrieben, heißt es von der Oberbergischen Kreis-Jägerschaft. Waschbären sind Allesfresser. Wo sie sich einnisten, gehen die Bestände von heimischen Vögeln und Reptilien wie etwa Fröschen massiv zurück. In der Stadt plündern sie häufig Müllplätze oder verursachen Sachschäden. Auf städtischem Gebiet darf allerdings nicht gejagt werden, hier helfe es nur, alles zu sichern.

"Es wird immer schwieriger, Wild zu jagen"

Der Borkenkäfer hat im Bergischen einen Großteil der Fichten komplett zerstört. Das macht sich jetzt bei Rehen und Wildschweinen bemerkbar. Laut den Kreisjägerschaften in Rhein- und Oberberg werde es immer schwieriger, Wild zu jagen. Das sei allerdings wichtig, damit die Population nicht zu sehr wächst. Vor dem Borkenkäfer bestand der Großteil der bergischen Wälder aus Fichten. Auf diesen Flächen wachsen jetzt Sträucher und vor allem Beerenbüsche mit Dornen. Weil Rehe und Wildschweine immer schlauer werden, verstecken sie sich in genau diesen Dornen. Laut den bergischen Kreisjägerschaften lassen sie sich auch von Mensch und Hund nicht raustreiben, wodurch sie nicht geschossen werden können. Zu viel Wild führt aber zu Problemen. Wenn die Wildschweinpopulation steigt, können sich Krankheiten schneller verbreiten und im schlimmsten Fall auch auf Hausschweine oder Tiere in Zuchtbetrieben übergehen. Außerdem könnten die aggressiven Tiere sich auf Wohnsiedlungen ausweiten, wenn im Wald nicht mehr genug Platz ist.

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