Sexualisierte Gewalt: Schutz-Konzepte für Oberbergische Sportvereine

Der Oberbergische Kreis setzt ein wichtiges Zeichen gegen sexualisierte Gewalt im Sport. In Bergneustadt hat sich am Dienstag ein Fachtag ganz dem Schutz von Kindern und Jugendlichen gewidmet.

© Gina Bulic, Radio Berg

Denn solche Übergriffe passieren häufig genau dort, wo Vertrauen besonders groß ist, also auch im Sport. Mehrere Vereine, Trainer sowie Fachstellen haben sich darüber ausgetauscht, wie Prävention besser gelingen kann und welche Strukturen Vereine brauchen, um junge Menschen vor sexualisierter Gewalt zu schützen. Anja Lepperhoff vom Oberbergischen Kreissportbund hofft, dass die Vereine künftig mehr hinsehen, statt wegsehen. Auch Schutz-Konzepte sollen erstellt und Ansprech-Partner in den Vereinen geschult werden. Hier will der Sportbund tatkräftig unterstützen. Der gestrige Fachtag zum Thema war in dieser Form bisher landesweit einmalig.

Ein Betroffener berichtet

In Bergneustadt hat am Abend auch ein Betroffener über seine Erfahrungen berichtet. Boris Kaminski hat dabei nicht nur über seine eigene Vergangenheit gesprochen. Er hat auch deutlich gemacht, dass Prävention bei jedem Einzelnen beginnt. Er selbst war viele Jahre lang Trainer und betonte, dass auch er in dieser Rolle Sensibilität an erster Stelle sieht. Für ihn ist klar: Nur wenn alle Beteiligten lernen, Warnsignale ernst zu nehmen und offen über Grenzverletzungen zu sprechen, kann Gewalt verhindert werden.

Hilfetelefon für Betroffene

Wer selbst betroffen ist: Es gibt eine bundesweite, kostenfreie und anonyme Anlaufstelle:

Das Hilfe-Telefon „Sexueller Missbrauch" hat die Nummer 0800/22 55 530.

Dort bekommen Betroffene, Angehörige, aber auch Trainerinnen oder Trainer rund um die Uhr Unterstützung und Beratung.

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