Solingen: Neue Vorwürfe im Prozess um Vierfachmord
Veröffentlicht: Mittwoch, 25.06.2025 06:24
Im Prozess rund um den tödlichen Brandanschlag von Solingen kommen immer mehr Details ans Licht: Rechtsanwälte erheben erneut schwere Vorwürfe gegen die Polizei. Aus ihrer Sicht hätte der Mord an einer vierköpfigen bulgarischen Familie im März 2024 verhindert werden können. Und zwar, wenn in einem früheren Fall nicht so schlampig ermittelt worden wäre.

Denn: Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass der geständige Angeklagte bereits 2022 Feuer in einem Mehrfamilienhaus in Wuppertal gelegt haben könnte. Er soll Streit mit einem marokkanischen Bewohner des Hauses gehabt haben. Damals wurden die Ermittlungen eingestellt – es habe sich um einen technischen Defekt gehandelt. Ein Gutachter sagt nun aber, dass die Spuren auch in diesem Fall für einen Brandanschlag sprechen.
Außerdem hat sich eine weitere Ex-Freundin des Angeklagten bei der Polizei gemeldet: Ihr wurden schon 2021 die Autoreifen zerstochen und der Wagen angezündet. Mit dem heutigen Wissen traue sie dies ihrem früheren Freund inzwischen zu. Nach wie vor steht im laufenden Prozess ein rassistisches Motiv des Angeklagten im Raum. Der Prozess am Wuppertaler Landgericht wird Mitte Juli fortgesetzt.