"Szenen in Arztpraxen gruselig" - Patient*innen beleidigen und bedrohen Angestellte
Veröffentlicht: Donnerstag, 18.11.2021 14:59
Sie werden beschimpft, beleidigt und bedroht. Die Zustände in manchen Arztpraxen der Region seien gruselig, so schildert es die KV Nordrhein.

Jeder werde demnächst ein Boosterangebot erhalten, aber nicht innerhalb der nächsten sechs Wochen, das sei nicht zu schaffen. Darauf reagierten viele Boosterwillige ausfallend, heißt es von der KV Nordrhein. "Die Szenarien in den Praxen sind gruselig.", sagt ein Arzt der KV. Sprechstundenhilfen würden beleidigt, beschimpft und bedroht - weil man nicht zeitnah einen Termin zum Boostern bekomme. Nicht jede Adhoc-Entscheidung von Stiko oder Politik könne aber in den Praxen sofort umgesetzt werden. Diese seien massiv überlastet, Sie hätten deutschlandweit 50 bis 60 Millionen Impfungen durchgeführt. Jetzt komme die Grippewelle hinzu. Die Stiko hatte zuletzt Boosterimpfungen für alle ab 18 Jahren empfohlen.
Drohungen, teils Morddrohungen, kämen auch von Seiten der Impfgegner. Die KV fordert auch deshalb Anerkennungen für Praxispersonal in Form von Bonuszahlungen.
Die vierte Welle sei außerdem nicht allein mit Boosterimpfungen zu brechen. Erstimpfungen seien dringend notwendig. Viele Infektionen gingen immer noch von Ungeimpften aus und beträfen dann auch Geimpfte. Die KV forderte am Donnerstag auch Maßnahmen wie 2G und Aha-Regeln. Diese müssten dann aber auch richtig kontrolliert werden. Weil das nicht bislang nicht passiere, seien Arztpraxen ebenfalls überlastet.