Tipps zum Schutz gegen Corona im Herbst

Der Sommer geht, der Herbst kommt. Mit ihm die kalten Tage, in denen ihr euch öfter drinnen aufhaltet. Dort ist das Risiko einer Corona-Infektion jedoch höher als draußen.

Im Sommer war es einfacher - und im Herbst?

Draußen treffen, Außengastronomie, viel Zeit an der frischen Luft verbringen - natürlich ist das an warmen Tagen einfacher als an kälteren und ungemütlicheren. Also zieht es euch wieder vermehrt nach drinnen, dort fühlt ihr euch wohler. Nur geht es dem neuartigen Virus ähnlich. Die Gefahr einer Infektion ist in Innenräumen deutlich höher als an der frischen Luft. Die AHA-Regeln - Abstand, Hygiene, Alltagsmasken - sind drinnen viel schwerer umzusetzen als draußen.

Große Räume und frische Luft

Je größer der Raum, umso kleiner ist das Risiko einer Infektion. Und je weniger Menschen sich in einem Raum aufhalten, desto besser. Das lässt sich jedoch besonders auf der Arbeit nicht immer vermeiden. Daher ist es ratsam, etwa Treffen oder Sitzungen in mehrere Abschnitte aufzuteilen, als sie in einer Einheit zu absolvieren. Zudem ist weiterhin eine Kombination aus persönlichen Treffen und Videokonferenzen sehr zu empfehlen, um die Anzahl der Personen in einem Raum möglichst gering zu halten. Wann immer möglich, sollten ihr lüften. Wichtig beim Lüften ist, dass das Fenster komplett geöffnet sein muss, auf Kipp reicht nicht. Regelmäßiges Lüften ist auch dann sehr sinnvoll, wenn man nur alleine in einem Raum sitzt und nur ab und an Besucher oder Kollegen kommen. Sollte man selber infiziert sein, pustet man permanent die Viren aus, Besucher atmen sie ein und können sich infizieren.

AHA-Regeln auch in geschlossenen Räumen?

Experten raten unbedingt dazu, weiter auf Abstand, Hygiene und Alltagsmasken zu setzen. Die Maske trägt vor allem zum Schutz anderer bei, indem sie viele Tröpfchen beim Sprechen und Husten auffängt. Das Tragen von Masken bietet jedoch nur einen geringen Schutz vor schon im Raum befindlichen Aerosolen.

Gastro lieber draußen als drinnen - gilt auch im Herbst

Wenn ihr auch an den kälteren Tagen den Wunsch habt, euer Lieblingsrestaurant zu besuchen, ist es ratsam, weiterhin draußen zu sitzen. Viele Gastwirte haben ihren Außengastronomiebereich erweitert. Etwa mit elektrischen Heizpilzen, Zelten oder sogar beheizten Gewächshäusern. Gleichzeitig sind sie auch angehalten und viele haben es auch schon umgesetzt, ihren Innenbereich so zu gestalten, dass ihr es auch dort genießen könnt und euch sicher fühlt.

Wenn ihr hinter folgenden Punkten einen Haken machen könnt, seid ihr laut DEHOGA auch "drinnen" gut aufgehoben:

  • Der Gast wird am Eingang in Empfang genommen und zum Tisch gebracht
  • Er wird aufgefordert, sich die Hände zu desinfizieren und sich zu registrieren
  • Alles, was auf dem Tisch steht, kann auch desinfiziert werden
  • Desinfektionsmittel in den sanitären Anlagen
  • Gäste und Personal tragen ihre Masken korrekt (auch die Nase ist bedeckt), wenn sie nicht am Tisch sitzen
  • Es ist genügen Abstand zwischen den Tischen, eventuell sind sogar Trennscheiben eingezogen
  • Personal und Gäste laufen sich nicht über den Weg
  • Es wird regelmäßig gut gelüftet!
  • Das Personal kann Fragen nach der Art der Belüftung beantworten:Gibt es eine Belüftungsanlage? Wie wird für Frischluftzufuhr gesorgt?
  • Sollte es nur eine Abluftanlage geben, die verbrauchte Luft absaugt, muss regelmäßig durch offene Fenster oder Türen gelüftet werden. Das gilt natürlich auch, wenn es gar keine Belüftungsanlage gibt.

Kino und Hallenbad - auch jetzt?

Zu den typischen Freizeitbeschäftigungen im Herbst bei kälterem Wetter gehört unter anderem der Gang ins Kino oder der Besuch des Hallenbads. Wenn das Konzept stimmt, ist das in Ordnung, sagt Allgemeinmedizinerin Kristin Szycik aus Wermelskirchen. Wie etwa im Kino mit Abstand zu anderen zu sitzen und im Hallenbad nach der Einbahnstraßenregelung zu schwimmen. Wovon sie dringend abrät, sind Partys:

Wenn ich feiere - und mit Feiern meine ich Musik, Tanz und Alkohol - dann ist natürlich immer ein gewisses Risiko gegeben.

Alternativ Freunde zu sich nach Hause einzuladen, sei auch nicht sinnvoller:

Und wenn man sagt: "Dann lade ich den noch ein und den und den auch, weil ich den auch so lange nicht gesehen habe", das könnte unter Umständen auch ein Risiko darstellen.

Auch an kalten und nassen Tagen an die frische Luft

Auch wenn es verständlich ist, dass es Menschen gibt, die sich in Zeiten von Corona lieber ausschließlich zuhause aufhalten wollen, weil sie sich dort sicher fühlen - Stubenhocken ist keine gute Idee, so Szycik:

Wenn man gar nicht mehr raus geht, das ist dann irgendwann auch nicht mehr gut für das Gemüt!

Sie rät dazu, sich dem Wetter entsprechend anzuziehen und auch Spaziergänge im Regen zu machen. Das stärkt das Immunsystem, ebenso wie gesunde Ernährung.

Weitere Meldungen