Vorwurf von Vertuschung und Verschleppung
Veröffentlicht: Mittwoch, 29.04.2020 16:17
Die immensen Probleme beim Neubau der Leverkusener A1-Rheinbrücke lassen das einstige Prestigeprojekt zum möglichen Brücken-Fiasko werden. Die Opposition im NRW Landtag hat der Landesregierung am Mittwoch in einer aktuellen Stunde vorgeworfen, die Probleme vertuscht und verschleppt zu haben.

Erst vergangene Woche hat der Landesbetrieb Straßen den Vertrag mit dem Baukonzern wegen gravierender Mängel am China-Stahl gekündigt, und das obwohl die Probleme schon mehr als ein Jahr bekannt gewesen seien. Verkehrsminister Wüst hat am Mittwoch eingeräumt, dass eine mögliche Kündigung des Bauvertrags schon im Februar 2019 als mögliches Szenario thematisiert wurde, es folgten anschließend aber noch weitere Gutachten und Prüfungen. Zudem rechtfertigte Wüst die weitere Verzögerung beim Brückenneubau. Ein Neustart mit verbindlichem Zeitplan sei besser als Unsicherheiten auf der Baustelle. Bei Qualität und Sicherheit dürfe es keine Abstriche geben. Die erste der zwei neuen A1-Brücken soll nun erst mit fast zweijähriger Verzögerung im September 2023 fertig sein. Die Gewerkschaft IG Bau kritisiert unter anderem die Vergabepraxis von Bund und Ländern, wer bei öffentlichen Aufträgen vor allem auf den Preis schaut, spart am falschen Ende.