Hitzerekord: Wie wird das eigentlich gemessen?

44 Grad am Nachmittag in Bensberg und Paffrath, 46 in Morsbach und über 50 sogar in Gummersbach-Hunstig. Wir haben im Bergischen geschwitzt, am heißesten Tag des Jahres seit Beginn der Wetteraufzeichnung 1881. Und trotzdem ging der Rekord nach Lingen im Emsland, mit 42,6°C. Deutlich weniger, als ihr uns an vielen Orten gemeldet habt. Wieso also haben wir nicht den Rekord "geholt"?

Der Grund: Die heimisch gemessenen Temperaturen werden nicht gezählt. Der Deutsche Wetterdienst gibt am Ende des Tages den Hitzerekord-Ort bekannt. Damit das aussagekräftig und vergleichbar ist, dürfen nur Messstationen mit in die Auswertung genommen werden, die internationalen Standards entsprechen.

Internationale Standards müssen erfüllt sein

Das heißt: Der Standort des Messgeräts muss repräsentativ für die Umgebung sein. Stationen dürfen damit nicht in der Nähe eines steilen Hügels oder von Klippen sein.

Außerdem muss unter der Station Rasen wachsen. Beton zum Beispiel heizt sich schnell auf und könnte so das Ergebnis verfälschen. Außerdem wird die Lufttemperatur immer in 2 Metern Höhe über dem Boden gemessen und im Schatten - Lamellen vor den Thermometern schützen vor direkter Sonneneinstrahlung.

Nur wenn diese und weitere Standards erfüllt sind, ist die Wetterstation eine offizielle und kann in der Auswertung bei Hitzerekorden auch mitgezählt werden. Deswegen zählen unsere heimischen Werte nicht.

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