Kritik am "Go" für die Krankenhaus-Reform

Die umstrittene Krankenhaus-Reform von Bundes-Gesundheits-Minister Lauterbach hat mit dem Go vom Bundestag am Donnerstag die nächste Hürde genommen. Kritik daran kommt auch aus dem Bergischen. Der Oberbergische Bundestags-Abgeordnete Carsten Brodesser bezeichnet die Reform als „gefährlichen Blindflug“. Es sei noch absolut unklar, wie sie sich auf die Klinken vor Ort auswirken wird.

Im Kern steht die Reform für weniger Kliniken. Die sollen dafür besser und spezialisierter werden. Gerade Kliniken auf dem Land seien dabei die Verlierer, sagt NRW-Gesundheits-Minister Laumann.

Während in Berlin noch über die Reform entschieden wird, laufen bereits erste Schritte zur Umsetzung: Das Land erarbeitet gerade eine Liste, welches Krankenhaus künftig was anbieten soll. Diese Pläne haben im Bergischen zuletzt für massiven Widerstand gesorgt, vor allem in Radevormwald und Wermelskirchen: Dort soll der Bereich Endo-Prothetik – also künstliche Knie- und Hüftgelenke – wegfallen. Für die Krankenhäuser würde das finanzielle Engpässe und für die Patienten extrem weite Wege bedeuten. Die Krankenhäuser rechnen noch vor Weihnachten mit einer Entscheidung. 

Die Reform muss nun noch durch den Bundesrat. Sie ist dort zwar nicht zustimmungsbedürftig, kann aber im Vermittlungsausschuss noch ausgebremst werden. Mehrere Bundesländer - darunter auch NRW - streben genau so ein Vermittlungsverfahren an. Sie wollen Änderungen an der Reform durchsetzen.

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