Kita-Erzieherinnen wünschen sich echte Notbetreuung

Susanne und Iris sind Erzieherinnen in Overath, in der Kita Sülztal. Sie machen sich Sorgen. Es ärgert sie, dass im Lockdown strenge Regeln für alle herrschen, nur in Kitas nicht.

© Brigitte Mackscheidt

Susanne (Foto rechts) und Iris (Foto links) ärgert, dass im Lockdown strenge Regeln für alle herrschen, Schüler zu Hause bleiben müssen - aber in Kitas fast alles weitergeht wie bisher, ohne Masken, ohne Abstand. Eine echte Notbetreuung hätte es in ihrer Kita nie gegeben.

Wir haben die Gruppen knallvoll. Seit sechs, sieben Monaten. Die wenigsten Eltern, unterstelle ich jetzt mal, nehmen die Hilfe (frei nehmen zu könne, die Red.) in Anspruch. Es sind ganz wenige Eltern, zwei, drei in der Einrichtung, die wirklich gucken, wie kriegt man es anders hin. Haben wir Not?

(Iris)

"Ihr seid geimpft, stellt euch nicht so an!" Das ist - so ungefähr - das, was die beiden Kita-Erzieherinnen in Overath herauslesen aus Briefen, die sie vom Familienministerium bekommen haben. Sie haben allerdings erst ihre Erstimpfung. Einen "Maulkorb" vom Ministerium - so fühlt es sich für Susanne und Iris an. Sie meinen die Bitte des Ministeriums, Eltern nicht zu bedrängen, ihre Kinder zu Hause zu betreuen.

Was sie sich wünschen, sind strengere Vorgaben bei der Notbetreuung: Dass die Systemrelevanz des Berufes nachzuweisen sei.

Schnelltests für Erwachsene bekommen

Ein anderer Aspekt regt die Erzieherinnen auf: Während Grundschüler Lolli-Tests bekommen sollen, habe man der Kita Erwachsenen-Tests zur Verfügung gestellt. Die Kinder sollen also das lange Stäbchen in die Nase eingeführt bekommen, kleine Kinder, teils mit Behinderung. Das sei nahezu unmöglich, so die beiden Frauen. Zudem seien die Tests freiwillig und unter diesen Umständen auch verständlich, wenn Eltern sich weigern würden, ihre Kinder auf diese Weise testen zu lassen.

© Radio Berg

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